Low-Code / No-Code Plattformen – Softwareentwicklung ohne Programmieraufwand
Softwareentwicklung muss nicht immer aufwendig und teuer sein. Mit Low-Code- und No-Code-Plattformen können Unternehmen digitale Anwendungen erstellen, Prozesse automatisieren und Workflows abbilden – oft ganz ohne klassisches Programmieren.
Ob interne Tools, Schnittstellenautomatisierungen oder erste Prototypen: Low-Code / No-Code senkt die Einstiegshürde, spart Entwicklungszeit und ermöglicht es, Ideen schneller umzusetzen. Von Zapier über Microsoft Power Apps bis hin zu modernen AI-basierten Tools wie Claude.ai oder Cursor – das Angebot wächst rasant und eröffnet neue Möglichkeiten für Teams aller Größen.
Warum lohnt sich Low-Code / No-Code?
Schnelligkeit
Ideen lassen sich in Tagen statt Monaten umsetzen. Workflows, die früher wochenlange Entwicklungszyklen erforderten, können mit wenigen Klicks automatisiert werden.
Kostenersparnis
Da weniger Entwicklerressourcen benötigt werden, sinken die Personalkosten. Zudem können Lizenzen oft günstiger sein als maßgeschneiderte Softwarelösungen.
Flexibilität
Prototypen, MVPs oder interne Tools lassen sich schnell und ohne lange Wartezeiten erstellen – perfekt für Unternehmen, die schnell testen und anpassen wollen.
Demokratisierung
Auch Nicht-Entwickler („Citizen Developer“) können mit Low-Code/No-Code Plattformen eigene Lösungen erstellen und so die IT-Abteilungen entlasten.
Integration
Viele Plattformen bieten sofort einsatzbereite Schnittstellen zu CRM-, ERP- oder Cloud-Systemen, sodass neue Anwendungen nahtlos in bestehende Umgebungen integriert werden können.
Skalierbarkeit
Einige Plattformen ermöglichen es, klein anzufangen und später in „richtige“ Software-Stacks zu überführen. So lassen sich Pilotprojekte problemlos zu unternehmensweiten Lösungen ausbauen.
Beispiel: Ein Marketing-Team baut mit Zapier Workflows, die Leads automatisch aus Formularen ins CRM-System übertragen – ohne dass ein Entwickler dafür beauftragt werden muss.
Wofür werden Low-Code / No-Code Plattformen eingesetzt?
Prozessautomatisierung
Mit Tools wie Zapier oder n8n lassen sich wiederkehrende Aufgaben automatisieren: von E-Mail-Benachrichtigungen über Daten-Synchronisation bis hin zu Social-Media-Postings.
Interne Anwendungen
Mit Power Apps können Unternehmen maßgeschneiderte Anwendungen für interne Prozesse entwickeln – etwa für Urlaubsanträge, Reporting oder das Onboarding neuer Mitarbeiter.
Prototyping & MVP-Entwicklung
Low-Code/No-Code eignet sich hervorragend, um Ideen schnell zu testen. Bevor große Budgets in die Hand genommen werden, lassen sich erste Versionen als MVP realisieren.
AI-gestützte Entwicklung
Moderne Plattformen wie Claude.ai oder Cursor gehen noch einen Schritt weiter: Sie unterstützen beim Erstellen von Business-Logik, Code-Snippets oder Dokumentationen und beschleunigen so die Entwicklung.
Frontend & UI-Design
Visuelle Plattformen wie Lovable oder Bubble helfen beim Erstellen von Benutzeroberflächen, ohne dass dafür komplexe Frontend-Entwicklung notwendig ist.
Kosten & Umsetzung: Eigenleistung, Agentur oder Freelancer?
Eigenleistung
- Vorteil: geringe Einstiegshürde, auch für Nicht-Programmierer geeignet.
- Nachteil: bei komplexen Anforderungen stoßen Low-Code/No-Code-Lösungen schnell an Grenzen, zudem muss die langfristige Wartung bedacht werden.
- Kosten: meist Lizenzgebühren für die Plattformen, beginnend bei ca. 20 € pro Monat bis hin zu mehreren Hundert Euro für Enterprise-Pläne.
Zusammenarbeit mit einer Agentur
- Vorteil: professionelle Umsetzung und tiefe Integration in bestehende Systeme.
- Tagessätze: 600–1.000 €, abhängig von der Plattform-Expertise.
- Geeignet für Projekte mit höheren Sicherheitsanforderungen oder komplexen Integrationen.
Freelancer
- Vorteil: flexibel und kostengünstig, besonders für kleinere Projekte.
- Stundensätze: 40–100 €.
- Nachteil: häufig wenig Erfahrung mit Enterprise-Integrationen, daher weniger nachhaltig für große Setups.
Faktoren für die Kosten
Die Kosten hängen stark von den Anforderungen ab. Einflussfaktoren sind u. a.:
- Plattform – Zapier (Subscription), Power Apps (Lizenzmodell), n8n (Open Source)
- Komplexität – einfache Automatisierung vs. komplexes Prozessmanagement
- Nutzeranzahl – wachsende Userzahlen treiben Lizenzkosten hoch
- Schnittstellen & Integrationen – ERP, CRM, Datenbanken oder Drittanbieter-APIs
- Sicherheitsanforderungen – Enterprise-Features wie SSO oder Datenverschlüsselung erhöhen die Kosten
Richtwerte:
- Einfache Automatisierungen: ab einigen Hundert Euro
- Mittelgroße Lösungen: 5.000–20.000 €
- Unternehmensweite Plattform-Projekte: 50.000 €+
Technologien & Tools
- Automatisierung: Zapier, n8n
- Business-Apps: Microsoft Power Apps, AppSheet
- Frontend & UI: Lovable, Bubble
- AI-Assistenz: Claude.ai, Cursor
- Datenintegration: Airtable, Make (ehem. Integromat)
Beispiele für Tools, Lösungen & Technologien
Zapier
Eine der bekanntesten No-Code-Plattformen für Automatisierungen. Ideal für Marketing-Workflows, CRM-Synchronisation und einfache Integrationen.
n8n
Eine Open-Source-Alternative zu Zapier. Flexibel erweiterbar und auch On-Premise einsetzbar – besonders interessant für datensensible Branchen.
Power Apps
Teil des Microsoft-Ökosystems. Ermöglicht Unternehmen, individuelle Business-Apps zu entwickeln, die nahtlos in Microsoft 365 integriert sind.
Lovable
Eine visuelle Plattform für UI-Design und Frontend-Erstellung – ideal für MVPs oder einfache Kundenportale.
Claude.ai
Ein AI-gestützter Assistent, der bei der Erstellung von Business-Logik, Automatisierungen oder Dokumentation unterstützt.
Cursor
Ein AI-basierter Editor, der Low-Code-Generierung mit klassischen Entwicklungs-Workflows kombiniert und Teams bei wiederkehrenden Aufgaben entlastet.
Fazit: Low-Code / No-Code als Beschleuniger
Low-Code- und No-Code-Plattformen sind kein Ersatz für klassische Softwareentwicklung – aber sie sind ein mächtiges Werkzeug, um Prototypen, interne Tools und Automatisierungen schneller und kostengünstiger umzusetzen.
Mit Tools wie Zapier, n8n, Power Apps oder AI-Assistants wie Claude.ai und Cursor können Unternehmen digitale Projekte effizient starten – und später bei Bedarf in vollwertige Softwarelösungen überführen.
Wir helfen Ihnen dabei, die passende Plattform auszuwählen, erste Lösungen umzusetzen und nachhaltige Prozesse aufzubauen.