1. Was ist App Marketing?
Sie haben ein einzigartiges Konzept für Ihre App erstellt und viel Arbeit in die Entwicklung gesteckt, aber trotzdem ist Ihre App nach dem Launch nicht richtig angelaufen? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie Ihre Anwendung nicht richtig vermarktet haben.
Beim App Marketing geht es um die Interaktion mit Nutzern. Dort angefangen, wo diese das erste Mal von Ihrer App gehört haben, bis dahin, wo sie treue User sind, die Ihre App täglich nutzen. Wie genau sich diese Interaktion gestaltet, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Erstens geht es darum, ob sie Ihre App vollkommen gratis im Appstore anbieten, oder ob Benutzer für den Download oder für die Nutzung in Form einer Subscription zahlen müssen. Zweitens sollte die Strategie der Interaktion mit dem/der Benutzer:In davon abhängig sein, in welcher Phase der App-Nutzung er oder sie sich befindet. Hat der User bisher nur von der App gehört? Wurde die App schon heruntergeladen oder sogar schon die ersten Aktionen in der ausgeführt? Ist er ein regelmäßiger User oder sogar schon ein zahlender Nutzer? All das sind entscheidende Phasen in der Nutzung, welche eine spezifisch angepasste Interaktion erfordern, um den User nicht zu verlieren. Beachten Sie dabei, dass das Verhältnis der Anwender:Innen zu Ihrem Produkt dabei flexibel ist: Nutzer wechseln häufig zwischen diesen Phasen, das bezeichnet man allgemein als den Mobile Engagement Loop.

Während es im Online bzw. im Web Marketing also darum geht, die Sichtbarkeit zu erhöhen und Besucher:Innen in zahlende Kunden bzw. Kundinnen umzuwandeln, ist das Ziel im App Marketing, die Downloads und das Engagement zu erhöhen. Im folgenden Schritt geht es dann darum, die bestehenden Nutzer:Innen in zahlende Kunden bzw. Kundinnen zu wandeln, der Ihre App im besten Fall auch noch weiterempfiehlt.
2. App Marketing Kanäle
Im App Marketing gibt es eine große Breite an Marketingkanälen, die jeweils für bestimmte Phasen in der App Nutzung relevant sind. Dafür ist es obligatorisch, im Vorfeld zum Launch ein Marketing-Konzept anzufertigen. Genau genommen beginnt die Vermarktung nämlich schon zu Beginn der Entwicklung von Apps.
Zu Beginn sollten Sie eine Zielgruppenanalyse vornehmen und diese Zielgruppen segmentieren, um die für die jeweiligen Zielgruppen die richtigen Kanäle auszuwählen und Streuverluste zu vermeiden. Zudem sollten Benutzerfreundlichkeit, Wiedererkennungswert und Performance geben sein, weil diese beiden Punkte essenziell für die Beliebtheit der App sein werden.
ASO (App Store Optimization)
Bereits bei der Entwicklung sollten Sie einige Punkte beachten, die sich unter dem Begriff ASO zusammenfassen lassen. ASO ist quasi die App Variante von SEO (Search Engine Optimization) und gehört zum Online Marketing. Bei der App Store Optimization geht es darum, Apps so zu optimieren, dass Sie in den App Store Suchergebnissen gute Chancen zu ranken haben. Dabei folgt ASO entsprechend anderen Faktoren als SEO. Besonders auf diese 5 Punkte sollten Sie achten:
- Name: Der Name sollte kurz und treffend sein, damit er sich leicht gemerkt werden kann. Wenn Ihre App auch außerhalb der DACH-Region angeboten werden soll, achten Sie darauf, dass der Name international gut ausgesprochen und verstanden werden kann.
- Keywords: Das Keyword sollte bereits im Namen vorhanden sein, damit es leichter im App Store gefunden werden kann
- Icon: Das Icon sollte simple und leicht einzuprägen sein. Orientieren Sie sich dabei an Ihrer Konkurrenz und ermitteln Sie die Gemeinsamkeiten der verwendeten Symbole.
- Kategorie: Ihre App sollte in den treffendsten Kategorien der App Stores gelistet sein, damit Sie die besten Chancen haben, unter den Top 10 der Suchergebnisse zu gelangen.
- Beschreibungen und Screenshots: Ihre Beschreibung müssen Sie an die Vorgaben des jeweiligen App Stores anpassen. Bei Apple haben Sie wenig Zeichen zur Verfügung und sollten sie mit den passenden Keywords versehen. Bei Google Play ist die Beschreibung für den User und nicht für Keywords gedacht – dort haben Sie mehr Zeichen zur Verfügung und sollten direkt den Nutzer ansprechen. Hier ist die Beschreibung nicht für das Ranking gedacht. Vergessen Sie keinesfalls, mit Screenshots die wichtigsten Funktionen Ihrer App zu präsentieren. Benutzer:Innen möchten im Vorfeld sehen, was Sie herunterladen werden.
ASO ist also (wie SEO) besonders in der Findungsphase von Apps relevant. Wichtige KPIs (Key Performance Indicator) für die App Performance an dieser Stelle sind CPM (cost-per-mille), CTR (click-through-rate) und Traffic Source. Diese messen die Anzahl der Impressionen, die Sie für Ihre geschaltete Anzeige bekommen sowie deren Kosten (pro Tausend Impressionen), die Anzahl, wie viele Impressionen zu einem Klick auf Ihre App führen, sowie den Ort, wo der/die Benutzer:In Ihre App gefunden hat. Die Messung dieser Faktoren hilft Ihnen dabei herauszufinden, ob Sie die richtigen Zielgruppen ansprechen und ob Sie Ihre Marketing Strategie anpassen müssen.
SEO (Search Engine Optimization)
Wenn Sie eine Website besitzen, sollte diese auf die App verweisen. Alternativ könnten Sie auch eine Website eigens für Ihre App kreieren und versuchen, diese mittels gängigen SEO Maßnahmen in Suchmaschinen wie Google ranken zu lassen.
Social Media Marketing
Insbesondere wenn Sie jüngere Zielgruppen ansprechen wollen, sollten Sie Social Media Marketing in Betracht ziehen. Mit Social Ads können Sie sehr präzise die gewünschten Zielgruppen erreichen, welche mit nur einem Klick direkt zum App Download gelangen können. Auch Influencer könnten eine große Rolle für Ihre Online Marketing Strategie spielen.
Analoges Marketing
Denken Sie hier vor allem an Zeitschriften, Flyer oder Verpackungen, auf welchen Sie QR-Codes drucken lassen können, welche direkt zu Ihrer Mobile App im App Store führen. Wie sinnvoll das ist, hängt natürlich von Ihrer Zielgruppe ab.
Offsite Marketing
Sie können Blogger und Online Zeitschriften kontaktieren, ob Sie einen Beitrag zu Ihrer App veröffentlichen wollen. Dafür können Sie auch Testversionen Ihrer App verschicken.
E-Mail Marketing
Mit einem Newsletter können Sie Ihre Abonnenten über Updates und neue Funktionen Ihrer App in Kenntnis setzen. Denken Sie an den Mobile Engagement Loop.